„Ich weiss nicht was los ist mit mir. Ich finde einfach den Winterschlaf nicht. Dabei ist in einer Woche schon die längste Nacht und die Tage werden wieder länger“, klagte eine Fledermaus ihrer Freundin. „Früher war alles viel einfacher. Ich flog im Sommer, wenn es langsam dunkel wurde aus, fing Insekten und vergnügte mich. Tagsüber schlief ich versteckt in einem Stall. Sobald sich die Kälte meldete, suchte ich mein Winterquartier in einer Höhle auf. Und jetzt? Jeden Tag warmes Wetter! Und ich verhalte mich, als ob es keinen Winter geben würde.“ „Das ist die Klimaerwärmung“, entgegnete die Freundin: „Die macht uns alle Sorgen.“ Die Fledermaus schaute erschrocken drein als sie fragte: „Jetzt sprichst auch du wie alle andern von Klimaerwärmung. Ist die so schlimm? Und können wir Fledermäuse etwas dagegen tun?“ Die Freundin zuckte die Achseln. „Wir Fledermäuse sind hilflos. Wir sind wie alle andern Lebewesen den Grossen ausgeliefert.“ „Welchen grossen?“ „Den Menschen, diesen Energieverbrauchern. Sie bringen mit ihrem Verhalten das Leben auf der Erde durcheinander.“ „Wir müssten sie warnen!“ „Die hören nicht auf uns. Die hören sich nicht einmal selber zu, eher bringen sie sich gegenseitig um!“ Die Freundin wusste nicht mehr weiter und verabschiedete sich. Die Fledermaus aber dachte lange über das Gesprochene nach. In ihr reifte der Entschluss, die Menschen aufzurütteln. Sie flog durch offene Fenster in Häuser und Wohnungen, versteckte sich in Schlafzimmern und Stuben. Abends wenn es dunkel wurde, bewegte sie sich schattenhaft dicht an den Köpfen der Menschen vorbei, ohne sie zu berühren. Diese aber erschraken, schrien auf, glaubten an Gespenster und gaben nur einem Schuld: der Klimaerwärmung, die irgendwelche andern verursacht hatten.