„Wohin geht Ihr?“, rief die Krähe vom Baum herunter und äugte nach Mister Hund, der mit Miss Katze vorbeispazierte. Er trug einen Hut auf dem Kopf, die Katze hatte sich eine bunte Masche um den Schwanz gebunden. „Wir veranstalten einen Maskenball“, rief der Hund. „Warte, ich komme auch!“ Mit ein paar Flügelschlägen hatte die Krähe die Beiden eingeholt. Vom Strassenrand hatte sie flugs ein blaues Stück Plastik aufgelesen, das sie wie einen Schal um sich wickelte. Ein Reiher kam geflogen. Er wunderte sich zuerst über die Aufmachung der Drei, dann schloss er sich ihnen an. „Ich gehe als Seeräuber, einen Säbel habe ich bereits.“ Stolz zeigte der Reiher seinen langen spitzen Schnabel. Neugierig kamen weitere Tiere herbei. Auch sie wollten gerne am Maskenball mitmachen und sich verkleiden. „Ich möchte einen Nachmittag lange ein Kuckuck sein“, piepste das Rotschwänzchen. „Schliesslich habe ich mehr als einmal ein Kuckucksei ausgebrütet und einen Kuckuck in meinem Nest grossgezogen. Wie schön, dass man an der Fasnacht in eine andere Rolle schlüpfen kann. Ich verkleide mich als Löwe“, rief der Hase. „Und ich mich als Elefant“, rief der Dachs. „Ich mich als Fuchs“, piepste die Maus. Es dauerte nicht lange, und die Tiere versammelten sich auf dem grossen Platz im Wald. Für Musik hatte der Hund gesorgt. Er hatte ein Gerät seines Herrchens mitgebracht, das er mit einer einzigen Pfote bedienen konnte. Den Takt dazu schlug der Specht vom alten Baum. Ein kleines weisses Schaf von der nahen Wiese hatte sich zur Gruppe gesellt. „Und du?“, riefen ihm die andern zu, als was möchtest du dich verkleiden?“ Das Schaf schaute in die Runde. „Ich werde mich schwarz anmalen. Ich möchte die Rolle eines schwarzen Schäfchens annehmen.“ Ungläubig schauten es die andern an. „Als schwarzes Schaf?“ „Ja, als kleines schwarzes Schaf“, antwortet das kleine weisse Schaf. „Ich möchte einmal wissen, wie man sich so fühlt oder fühlen muss als schwarzes Schaf!“ Das kleine weisse Schaf erntete nur unverständliche Blicke. Der Ball hatte bereits begonnen.